Doch was verbirgt sich hinter dieser außergewöhnlichen Prozession, die bis auf wenige Ausnahmen seit über 370 Jahren stattfindet?

Die Kronacherinnen sind nach wie vor stolz auf ihre Vergangenheit. Die Schwedenprozession geht zurück auf den Dreißigjährigen Krieg, in dem die Stadt mehrmals schwer belagert wurde. Zigmal konnten die Angreifer abgewehrt werden, doch im März des Jahres 1634 standen die Chancen schlecht. Die Schweden hatten bereits eine Bresche in die Stadtmauer geschlagen, die Verteidiger waren müde und erschöpft, es drohte die Niederlage. Und hier beginnt die Geschichte der resoluten Frauen, die die schwindenden Kräfte ihrer Männer mit emanzipierter Tatkraft aufwogen. Heißes Wasser aus den Brauhäusern und Straßenpflastersteine wurden auf einmal zu Waffen. Selbst ist die Frau – nach diesem Motto konnten die Angreifer tatsächlich in die Flucht geschlagen werden.