Gelebte Demokratie
In der Folge nahmen sie die Stadt unter dem Aspekt der Teilhabemöglichkeiten speziell für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung näher unter die Lupe, um fehlende Ressourcen zu erkennen und ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Betrachtung des öffentlichen Personennahverkehrs, auf der Erkundung von Freizeitmöglichkeiten und kulturellen Angeboten sowie der Analyse von Einkaufsmöglichkeiten und gastronomischen Angeboten.
Ihre Erkenntnisse und Verbesserungswünsche haben sie nun Bürgermeisterin Angela Hofmann bei einem Besuch im Kronacher Rathaus vorgestellt. Sehr viele Dinge seien bei der Begutachtung positiv aufgefallen, stellten die Wohnheimbewohner fest. Sie hatten auf einem Plakat aber auch Wünsche und Anregungen zusammengefasst, was in Kronach noch fehlt oder verbessert werden könnte.
So wünschen sie sich u.a. mehr Einkaufsmöglichkeiten insbesondere für Lebensmittel im Umgriff des Wohnheims in der Friesener Straße, von dem auch Besucher, Bewohner und Patienten der Helios Frankenwaldklink und der in der Umgebung angesiedelten Pflegeeinrichtungen profitieren könnten. Aus Gründen der Verkehrssicherheit halten sie dort auch ein Tempolimit von 30 km/h für angebracht. Das LGS-Gelände ließe ich mit einem Kneippbecken in der Nähe des Lucas-Cranach-Seniorenwohnhauses aufwerten, die Museumslandschaft könnte um ein Naturkunde- oder Heimatmuseum erweitert werden, das sich auch mit der Thematik des Mauerbaus und des Zweiten Weltkriegs beschäftigt, und ein Lebensmittelbesorgungsdienst im Krankenhaus wäre aus ihrer Sicht ebenfalls eine Bereicherung.
Viele interessante Vorschläge also! Bürgermeisterin Angela Hofmann war voll des Lobes für das Engagement der Wohnheimbewohner. Sie dankte ihnen für die Mitwirkung und die Bemühungen, die Stadt für alle Interessensgruppen noch lebenswerter zu gestalten, sowie für den konstruktiven Dialog. Schließlich sei das Demokratieverständnis die Basis für ein friedliches Zusammenleben. Das Stadtoberhaupt sicherte eine Prüfung der vorgetragenen Anregungen zu.
Die Bewohner des AWO-Wohnheims „Haus am Rosenberg“ stellten Bürgermeisterin Angela Hofmann (5. von rechts) ihre Wünsche und Anregungen vor, die sie nach der Erkundung ihres Sozialraums zusammengetragen hatten.