Geschichte
Die Ursprünge der auf dem südlich gerichteten Keil des Rosenbergs über Kronach gelegenen Festung sind nicht eindeutig festzulegen; erstmals urkundlich erwähnt wird sie im Jahre 1249. Als nördlicher Eckpfeiler des Hochstifts Bamberg beherrschte die Festung jahrhundertelang das Gebiet des 1122 an Bamberg gekommenen Praedium Crana mit den hier zusammentreffenden Flusstälern und den wichtigsten Straßenzügen über den Frankenwald und nach Thüringen. Für die Bewohner des bereits 1003 erwähnten Kronach bot die Festung Schutz in allen großen Kriegen – Stadt und Festung wurden aber niemals in ihrer Geschichte bezwungen.
Die frühe Anlage auf dem Rosenberg wurde im 14. Jahrhundert zur bischöflichen Landesburg mit einer Ummauerung und einer Toranlage an der Ostseite ausgebaut. Ein weiterer Mauerring mit dem Zeughaustor im Süden entstand zusammen mit dem zunächst eingeschossigen Alten Zeughaus und dem Vorgängerbau des heutigen Kommandantenbaus unter Fürstbischof Philipp v. Henneberg (1475-1487).
Nach den Erfahrungen des Markgrafenkriegs 1553 ließ Fürstbischof Veit II. v. Würtzburg (1561-1577) durch seinen Baumeister Daniel Engelhardt die Kernburg zu einer vierflügeligen Anlage ergänzen, der sich bald darauf im Westen die Erweiterungs- und Neubauten von Altem und Neuem Zeughaus anschlossen. In den 1570er Jahren wurde an einer Bastionärbefestigung gebaut. Sie wurde der Vorläufer des jetzigen Pentagons.
Ihre schwerste Zeit durchlebten Stadt und Festung im Dreißigjährigen Krieg, als in den Jahren 1632 bis 1634 die Schweden mehrfach versuchten, Kronach einzunehmen. Dank der Standhaftigkeit der Kronacher und der Verteidigungsbereitschaft der Festung, deren äußerer Bering noch weitgehend aus Erd- und Holzbastionen bestand, gelang dieses Vorhaben nicht.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolgte die Verstärkung der Festung Rosenberg durch den Bau der mächtigen steinernen Bastionen in ihrer jetzigen Form. Unter Fürstbischof Lothar Franz v. Schönborn (1693-1729) wurde die Anlage 1699 fertiggestellt.
Die zur flachen, nördlichen Feindseite hin gelegenen Vorwerke und Erdwälle ließen Friedrich Karl v. Schönborn und Johann Philipp Anton v. Franckenstein um die Mitte des 18. Jahrhunderts anlegen. An den Bauten dieser Zeit waren die berühmten fränkischen Baumeister Maximilian von Welsch (ein geborener Kronacher), Balthasar Neumann und Johann Michael Küchel als fürstbischöfliche Festungsbauingenieure beratend und planend an den Arbeiten beteiligt.
1802 kamen Kronach und seine Festung Rosenberg an Bayern, weshalb 1806 der französische Kaiser Napoleon Bonaparte als Koalitionspartner Bayerns gegen Preußen hier Quartier aufschlagen konnte. Von hier aus eröffnete der Feldzug.
Im Jahre 1867 verlor Rosenberg die Festungseigenschaft; die Stadt Kronach kaufte im Jahre 1888 für 32 000 Mark die Bauten und das gesamte Areal. Sie sind noch heute in ihrem Besitz.
Während des Ersten Weltkriegs diente Rosenberg als Offiziers-Gefangenenlager, in dem auch der spätere französische Staatspräsident de Gaulle einsaß. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden zahlreiche Flüchtlinge in der Festung zeitweilig Unterkunft; später richtete man im Alten Zeughaus und im Kommandantenbau feste Wohnungen ein, die z. T. noch in den 70er Jahren bestanden.
Mit der Fränkischen Galerie, einem Sonderausstellungsbereich zur Geschichte fränkischer Festungen und anderen Einrichtungen hat sich die Festung Rosenberg inzwischen zu einem kulturellen Zentrum für die ganze Region entwickelt.
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