Christus Kirche, Kronach

Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Kronach ist wegen der Diasporasituation im bischöflich-bambergischen Kronach noch verhältnismäßig jung. Die Gemeinde wurde wurde erst 1859 gegründet, doch lange zuvor gab es schon Kontakte zur Kirche der Reformation, wie wir es zum Beispiel vom großen Sohn der Stadt, Lucas Cranach (1472-1553), wissen. Heute sind von den 18 000 Bewohnern der Kreisstadt Kronach etwa 4500 evangelische Christen. Seit 1924 ist Kronach Sitz des Dekanats mit 13 Kirchengemeinden.

Die evangelische Christuskirche wurde am 25.9.1861 eingeweiht und erhielt am 28.9.1986 den Namen Christuskirche. Das im neu-gotischen Stil erbaute Gotteshaus ist als Diasporakirche bewusst schlicht gehalten.

Über dem Altar erblicken Sie das Osterkreuz. Die Sonne als Symbol Christi durchdringt es und verkündet das ewige Leben. Dieses Kreuz wurde 1977 von dem Künstler Reinhart Fuchs geschaffen. Vom selben Künstler stammen der Altar mit seinen Leuchtern und das Standkreuz., das Lesepult und die Brautstühle.

Der Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber schuf im Jahre 1988 den Osterleuchter. Unter dem in Stein gehauenen Grabtuch Christi, das zu beiden Seiten der Grabeshöhle herabhängt, entdecken wir am Fuß des Leuchters vier Darstellungen zum Ostergeschehen: Der Engel am leeren Grab verkündet den Frauen die Auferstehung Jesu.Thomas legt seine Hände in die Wundmale Jesu.Maria Magdalena hält Jesus für den Gärtner.Jesus bricht das Brot vor seinen Jüngern in Emmaus.

Seit 1947 befindet sich die Plastik der Künstlerin Maria Lersch an der linken Seite des Altarraumes. Die "Trauernde" hält unsere Erinnerungen an die Gefallenen und die Vermissten des vergangenen Krieges lebendig; ihre Namen sind im Buch darunter aufgeschrieben. Der Opfer des ersten Weltkrieges wird mit der Tafel über der Tür zur Sakristei gedacht.

Kanzel, Taufstein und Altar wurden anlässlich der Renovierungen 1957 und 1977 gestaltet und sind einheitlich aus hiesigem, im Frankenwald gebrochenem, Muschelkalkmamor gefertigt und aufeinander abgestimmt. Die Bildhauerarbeiten an der Kanzel stellen die Symbole der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dar. Sie sind nach den Entwürfen des Coburger Bildhauers Edmund Meusel von den Steinbildhauern Traxler-Kapsdorf ausgeführt.  Auf der Empore rechts ist der Christus von Heinz Heiber angebracht, der bis 1997 zum ehemaligen Altarkreuz gehörte. Er erweckt den Eindruck, als ob er nun segnend die Hände über die Gemeinde ausbreite.

Ihm gegenüber sehen Sie drei Gemälde des Kronacher Künstlers Lorenz Kaim (1813-1885). Diese Darstellungen bildeten vorher den dreiteiligen Altar der ursprünglichen Kirche. Sie zeigen den triumphierenden Christus und die Apostel Petrus und Paulus.

Die zweimanualige Orgel der Firma Steinmeyer mit 22 Registern erhielt ihr heutiges Aussehen beim letzten Umbau 1958. Orgelbaumeister Edgar Töpfer, Dekanatskantor Marius Popp und der Kirchenmusikausschuss unter dem Vorsitz von Adolf Engel sorgen seit einigen Jahren für eine ständige Erweiterung der Orgel. Sie erhielt einen dreimanualigen Spieltisch, wurde um mehrere Register erweitert, was den Einbau einer zusätzlichen Windlade erforderte. Meister Töpfer ist auch mit den ständigen Wartungs- und Reparaturarbeiten betraut, die moderne Elektronik und die vermehrten großen Orgelkonzerte nötig machen. Er übernimmt auch die immer wieder erforderlichen Umintonierungsmaßnahmen am Instrument.

Wenn auch keine Reichtümer und außergewöhnlichen Kostbarkeiten die Christuskirche schmücken, möchte doch Gott durch alle diese Kunstwerke zu uns reden.

Drei Kreuze prägen das Erscheinungsbild dieser Kirche und bezeugen deren Geschichte. Der Gekreuzigte erinnert uns daran, dass das Kreuz ein Folterwerkzeug ist. Dieser Anblick soll Anstoss erregen und uns gegenüber dem Leid und dem Tod unserer Welt empfindsam machen. Das schlichte Kreuz auf dem Altartisch ist fast nur Senkrechte und Waagerechte: Gottes Geschichte mit seinem Sohn durchkreuzt die Ebene dieser Welt und schenkt uns die Erlösung.

Und darum hängt über dem kleinen Altarkreuz gleichsam als Vollendung das große, lichtdurchlässige Osterkreuz. Die Geschichte Gottes mit den Menschen findet ihren Fortgang in der Ewigkeit. Da ist nur noch Gold, Silber und viel Licht. Die Todesverfallenheit dieser Welt ist druchbrochen. Rings un das Kreuz erstrahlt die Ostersonne. Drei Kreuze Prägen das Erscheinungsbild dieser Kirche und weisen uns auf das Erlösungswerk Jesu Chrsiti hin, dessen Namen diese Kirche bekennt. Drei Kreuze beschreiben die Geschichte dieser Kirche und die Geschichte Gottes mit dieser Welt.

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