Schwedenprozession ist immaterielles Kulturerbe
Die Schwedenprozession ist als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet worden. Die Dankesprozession ist fester Bestandteil der Kronacher Geschichte, denn eine ganz besondere Rolle spielten hierbei die Kronacherinnen, die verhindert haben, dass die Stadt erobert wurde. Das glückliche Ende der Belagerung durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg ist den tapferen Frauen Kronachs zu verdanken, die ihre Männer bei der Verteidigung der Stadt unterstützt haben. So konnte Kronach nie eingenommen werden. Die Prozession wird seit 1632 jährlich begangen und führt am Sonntag nach Fronleichnam von der Stadtpfarrkirche zur Festung Rosenberg und wieder zurück. Erste Bürgermeisterin Angela Hofmann freut sich sehr über die nun errungene Auszeichnung: „Die Schwedenprozession ist ein Markenzeichen von Kronach. Ich danke Dr. Jonas Geissler MdB für die Initiative sowie Alexander Süß und Stefan Wicklein für die Antragstellung. Die Auszeichnung ist für die Stadt Kronach von maßgebender Bedeutung und eine große Ehre für alle Beteiligten.“
An der Schwedenprozession beteiligen sich Vereine, städtische Institutionen und historische Gruppen. „In der Schwedenprozession verbinden sich seit beinahe vier Jahrhunderten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das ist wirklich beeindruckend, eben weil es echt ist.
Diese Tradition ist weit mehr als bloße Wiederholung, das ist lebendige Stadtgeschichte. Und jeder kann ein Teil davon sein. Mir gefällt die Botschaft hinter der Prozession, dieses „Wir“ und die Kraft und Zuversicht, die Solidarität entwickeln kann“ betont Alexander Süß, Museologe der Stadt Kronach.
Die UNESCO bringt seit 2003 immaterielle kulturelle Ausdrucksformen in den Fokus der Öffentlichkeit. Überliefertes Wissen und Können soll als immaterielles Kulturerbe sichtbar werden. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat des UNESCO-Übereinkommens.
Angela Hofmann
Erste Bürgermeisterin